Türkischer Kaffee muss genau genommen „Kaffee nach türkischer Art“ heißen. Denn wie wir alle wissen, gibt es weder in der Türkei noch in Griechenland und in der Balkanregion Kaffeeplantagen.
Doch wie ist der Kaffee in die Türkei gekommen? Durch eine ganz konventionelle Art. Der Gouverneuer von Äthiopien überreichte damals dem herrschenden Sultan Süleyman Kaffee als Gastgeschenk. Dies geschah bereits im 16 Jahrhundert.
Das Monopol für den Kaffeehandel lag in den Händen Jemens und einigen weiteren arabischen Ländern. Der Kaffeeanbau war stets ein streng behütetes Geheimnis. Bauten die Handelspartner selbst Bohnen an, so wurden die Pflanzen mit heißem Wasser übergossen. Das überbrühen der Kaffeepflanze führte dazu, dass sie keimunfähig wurde. Einigen Indern gelang es im 17. Jahrhundert, illegal keimfähige Bohnen in Ihre Heimat zu führen. Auch die Niederländer entwendeten Pflanzen und züchteten sie in ihren Kolonien. Das Monopol über den Kaffeehandel hatte somit ein Ende.
Die italienische Kaffeegeschichte hat ihren Ursprung im alten Ägypten. Der Leibarzt und Botaniker des Konsuls in Kairo „Prospero Alpini“ beschrieb in seinem Werk „De medicina Aegyptiorum“ die Kaffeepflanze sehr detailliert. Aufgrund seiner vitalisierenden und belebenden Wirkung kam die Kaffeepflanze in seiner Medizin sehr oft vor. Dieses Wissen erreichte Europa bereits im 16. Jahrhundert und die ersten Bohnen gelangten rasch nach Venedig.
Auch wenn die Länder Italien und Österreich sehr nah aneinander liegen, haben die Wiener ihren Kaffee jemand ganz anderem zu verdanken. Während der Besatzungszeit im Jahre 1683, der Osmanen, schlich sich „Georg Franz Kolschitzky“ ein in Wien lebender Pole in einer türkischen Uniform durch die Reihen der Osmanischen Armee.
Kolschitzky war es möglich Hilfe von anderen Truppen zu holen. Die Belagerung nahm sein Ende. Die Osmanen zogen sich zurück und hinterließen mehrere Säcke mit unbekanntem Inhalt. Die Wiener hielten dies für Kamelfutter und entsorgten es indem sie es verbrannten oder in die Donau warfen. Kolschitzky jedoch, war der Inhalt dieser Säcke sehr gut bekannt. Hunderte davon rettete er vor dem Vernichten. Der Grundstein für das erste Wiener Kaffeehaus wurde somit gelegt.
Davor hatten armenische Kuriere angeblich Kaffeehäuser eröffnet, doch der Erfolg blieb schnell aus. Man konnte sich mit dem an Tinte und Ruß erinnernden Trank nicht anfreunden. Zu Dunkel, bitter und sandig beschrieben es die Wiener. Um den Geschmack der Käufer gerecht zu werden, experimentierten die Kaffeehausbesitzer mit Milch und Honig.
Letztendlich kam man auf die Idee das Gemisch abzuseihen. Es entstanden süßlich und anregende Heißgetränke. Heute besser bekannt als „kleiner Brauner“ oder „Wiener Melange“. Historisch betrachtet war demnach jede Kaffeesorte mal ein Mokka.